Die falsch verstandene Bedeutung (einer professionellen Webseite im Zuge) der digitalen Transformation

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Die falsch verstandene Bedeutung (einer professionellen Webseite im Zuge) der digitalen Transformation
von
Peter Busse
8
min
December 20, 2022
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Zusammenfassung

Übersicht zur Artikelreihe: Warum deine Website mehr ist als nur eine “digitale Visitenkarte”

Eine eigene Website in Betrieb zu haben, ist für die meisten Unternehmen selbstverständlich und schon lange nichts Neues mehr. Die Bedeutung, die der Webseite zugeschrieben wird varriert jedoch stark. Oft wird sie als "digitale Visitenkarte" verstanden, welche einmal erstellt nicht mehr viel Aufmerksamkeit benötigt. Das lässt stark daran zweifeln, dass die diversen Möglichkeiten und Potenziale, die eine eigene Webseite bietet, vollumfänglich erkannt werden.

Im digitalen Zeitalter und gerade bei Dienstleistern kommt der Website allerdings besonders große Bedeutung zu. In dieser Artikelserie werden wir Dir helfen, die Potenziale einer zielgerichteten, nutzerfreundlichen und markenkonformen Webseite für dein Unternehmen und dessen Marke zu erkennen.

Um die weitreichenden Potenziale von Webseiten zu erkennen, muss zunächst der Kontext beleuchtet werden, in dem Unternehmen heutzutage (inter)agieren. Das Nichterkennen der Potenziale und die weit verbreiteten Fehlannahmen zur Bedeutung von Webseiten im Kaufverhalten, sind auf die Dynamiken und Veränderungen im Außen zurückzuführen, die von Menschen wie Organisationen noch nicht vollständig erkannt werden.



Wie sich Webseiten seit ihrer Entstehung verändert haben

Von der Digitalisierung wird bereits seit drei Jahrzehnten gesprochen und auch Webseiten gibt es nicht erst seit gestern. Die erste Webseite wurde bereits am 6. August 1991 von Tim Berners-Lee, einem britischen Informatiker, erstellt.

Seit ihrer Entstehung haben sich die Möglichkeiten zur Gestaltung und Nutzung von Webseiten stetig entwickelt und verbessert. Anfangs waren Webseiten sehr einfach und bestanden hauptsächlich aus Texten und Bildern.

Die “digitale Visitenkarte” war geboren und für damalige Verhältnisse eine echte Innovation. Menschen waren durch das Internet plötzlich in der Lage, von überall auf der Welt auf Informationen zuzugreifen, die ihnen vorher überhaupt nicht zugänglich gewesen wären.

Ende der 1990er Jahre entstand dann eine neue Generation von Web-Technologien und -Anwendungen, die es Nutzern künftig ermöglichen sollte, selbst Inhalte zu teilen, zu kommunizieren und die Interaktivität und Nutzerbeteiligung im Internet zu fördern. Dazu gehörten insbesondere Web-Blogs, Social Media Plattformen und andere Anwendungen, durch die die Vernetzungs- und Interaktionsmöglichkeiten drastisch anstiegen. Das Web 2.0 war geboren.

Seitdem ist viel passiert:

  • ein großer Teil der Weltbevölkerung verfügt über einen Internetzugang.
  • ein großer Teil der Weltbevölkerung verfügt über ein portables Gerät.
  • weltweit existieren etwa 1,83 Milliarden Webseiten (Stand: 2022).
  • für das (eigenständige) Erstellen und Veröffentlichen einer (unprofessionellen) Website gibt es unzählige Alternativen.
  • die Möglichkeiten zur interaktiven Gestaltung von Webseiten sind endlos.
  • die geschäftlichen Möglichkeiten zum Einsatz von Webseiten sind deutlich vielfältiger.
  • die Bedeutung von Marken nimmt weiter zu.
  • der Innovationsdruck nimmt bei gleichzeitig steigendem Kostendruck weiter zu.

Heute sind Webseiten also deutlich aufwendiger gestaltet und bieten eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, die zu Beginn des Internets nicht einmal denkbar gewesen wären. Dank der Integration verschiedener Technologien und Programmiersprachen wie HTML, CSS und JavaScript können Webseiten heute animierte Grafiken, interaktive Elemente und andere komplexe Funktionen enthalten.

Heutzutage basiert der Großteil moderner Software auf webbasierten Technologien. Die größten Unternehmen der Welt könnten ohne weltweit zugängliche Webseite ihr Geschäftsmodell nicht betreiben. Das alleine zeigt wie zentral Webseiten im Geschäftsmodell verankert sind und welche enormen Potenziale sich daraus ergeben.

Auch die Nutzung von Webseiten hat sich verändert. Früher waren Webseiten hauptsächlich zum Lesen und zur Verbreitung von Informationen gedacht. Heute werden sie auch zum Einkaufen, zur Kommunikation und für viele andere Zwecke genutzt. Webseiten sind ein fester Bestandteil unserer Lebenswelten und helfen uns zurecht zu finden. Die technologischen Innovationen der letzten Jahrzehnte haben menschliche Aktivitäten und Gewohnheiten hervorgebracht, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Das zeigt welch massive Auswirkung

Die meisten Menschen nutzen schon seit Jahren eine Vielzahl der digitalen Angebote, sind Kunden oder Konsumenten diverser Plattformen tauschen sich über digitale Kanäle aus. Organisationen sehen sich mit der zunehmend digitalen Realität in dynamisch-komplexer Umgebung jedoch vor große Herausforderungen gestellt. In vielen Fällen ist dies darauf zurückzuführen, dass die Dynamiken falsch eingeschätzt werden und wichtige Veränderungen bzw. deren Wechselwirkungen und Konsequenzen nicht erkannt werden.

Worum geht es wirklich: oberflächliche Digitalisierung oder tiefgreifende Transformation?

Während sich die Mehrheit der Menschen weitestgehend mit den Entwicklungen angefreundet hat, fällt es Organisationen häufig deutlich schwieriger, sich entsprechend der Bedingungen im Außen zu wandeln bzw. die Notwendigkeit für einen solchen Wandel überhaupt zu erkennen.

So wird auch das Potenzial von Webseiten von vielen Unternehmen und deren Inhaber noch immer stark unterschätzt. Die Frage nach der Relevanz einer Website wird im falschen Kontext beantwortet, wenn die Kundenbedürfnisse und die technologischen Möglichkeiten der Vergangenheit als gedankliche Grundlage dienen.

Als Geschäftsinhaber sollte man sich der Frage stellen, welche Möglichkeiten zum Aufbau eines unabhängigen und profitablen Geschäfts mit Blick auf die nächsten 3-5 Jahre in den Blick genommen werden sollten. Sonst werden Technologien wie auch Webseiten isoliert betrachtet statt sie als wichtigen Bestandteil des Geschäfts- und Betriebsmodells zu erkennen

Und das obwohl jedem mittlerweile klar sein sollte: in der heutigen Wirtschaftswelt gibt es kein Unternehmen mehr, das ohne digitale Strukturen und entsprechende Kompetenzen überlebensfähig ist.

Was vielen noch unklar zu sein scheint, ist die Tragweite der Chancen und Risiken, die die Veränderungen im Außen für Organisationen mit sich bringen. Meist werden Digitalisierung und Digitale Transformation in einen Topf geworfen und primär mit Prozess- und Technologieaspekten verknüpft, die auf Effizienzgewinne abzielen. Verfolgt wird dabei meist die Optimierung des Systems.

Tatsächlich handelt es sich bei der Digitalen Transformation aber um eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung, die als Antwort auf zunehmende Komplexität und Dynamik verstanden werden kann. Erst aber wenn wir erkennen, an welchen Stellen die Optimierung des bestehenden Systems nicht ausreicht und wo die Überwindung des entstandenen Systems notwendig ist, können wir die wahren Innovationspotenziale erkennen.

“Wenn Sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess.” – Thorsten Dirks

Das Motto der Digitalisierung lautet bei vielen Unternehmen auf Grund mangelnder Erkenntnis: Das was in der der analogen Welt bereits existiert, wird einfach in digitale Form gegossen and that’s it. Das erzeugt nicht nur Kompatibilitätprobleme sondern auch eine verzerrte Sicht auf relevante Entwicklungen und wertvolle Geschäftspotenziale.

Erst durch die grundlegende Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Webseiten, werden sich neue Möglichkeiten im Sinne der Unternehmung offenbaren können. Welche Relevanz man der eigenen Webseite zuschreiben sollte, zeigt sich vor dem Hintergrund der Unternehmensziele, der Kundenbedürfnisse und der Markenidentität. Dann klärt sich, welchen Zweck die Website eigentlich erfüllen soll, welche Kundensegmente und Bedürfnisse dabei zu berücksichtigen sind und wie dem Inhalt im Sinne der Markenidentität Ausdruck verliehen werden kann.

Für Unternehmen reicht es immer seltener aus, das Bestehende einfach nur digital abzubilden, um es effizienter zu machen. Vielmehr gilt es, darüber nachzudenken,

  • ob die Dinge die wir tun wirklich (noch) wirksam sind,
  • in wie fern uns digitale Technologien dabei helfen können, die Wirksamkeit und damit die Wirtschaftlichkeit der Wertschöpfung zu erhöhen und
  • welche Auswirkungen diese Bestrebungen auf die gemeinsame Wertschöpfung haben.

Die weitreichenden Auswirkungen, die sich durch die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelten ergeben, werden bei der Digitalisierung häufig völlig außer Acht gelassen. Und das obwohl keine Organisation sich dem Wandel durch die Digitalisierung, Vernetzung und Wissensintensivierung entziehen kann. Und obwohl die meisten von uns sich seit Beginn der Digitalisierung bereits etliche Male wandeln mussten, um bei den Veränderungen im Außen überlebens- und anschlussfähig zu bleiben.

Das Konzept der digitalen Transformation berücksichtigt diese Entwicklungen und beschreibt den Übergang von der Industriegesellschaft zur Informations- und Wissensgesellschaft als tiefgreifenden Wandel auf normativer, kollektiver und individueller Ebene. Dabei handelt es sich um einen technologisch gestützten Transformationsprozess, bei dem die zunehmende Informationsdichte dazu führt, dass sich Gesellschaften, Menschen und Organisationen wandeln (müssen). Die ganzheitliche Digitalisierung aller Lebensbereiche stellt somit den Haupttreiber des Wandels dar und wird daher auch als 4. industrielle Revolution bezeichnet.

Die verfügbaren Technologien eröffnen uns einerseits neuartige Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Entwicklung. Andererseits verändern sie die Bedürfnisse und in Folge das Verhalten der Kunden, Mitarbeiter und Partner. Die Anforderungen an die gemeinsame Wertschöpfung verändern sich und werden komplexer.

Um diese nach innen wie nach außen gerichteten Potenziale nutzen und mögliche Risiken abwenden zu können, sind Organisationen gefragt, nicht nur die technokratische Seite in den Blick zu nehmen, sondern sich vor allem mit strukturellen Aspekten auseinanderzusetzen. Denn: Die strukturelle Gestalt(ung) der Organisation bestimmt das Denken und Handeln und damit die Zusammenarbeit im Kontext der Digitalisierung.

Erst wenn die tieferliegenden Schichten und Zusammenhänge von Menschen und Organisation überdacht werden, kann der "Big Shift" gemeinschaftlich gelingen.

System structure drives system behaviour.

Vor diesem Hintergrund sollten sich Unternehmen mit einigen grundlegenden Fragen beschäftigen, deren Antworten wohlmöglich über den zukünftigen Unternehmenserfolg und die Gesundheit der Organisation entscheiden:

  • Wie gestalten wir die Organisation (→ Kommunikation), um “digitales Denken und Handeln” in einem von digitaler Technologie geprägten Zeitalter für alle Beteiligten möglich zu machen?
  • Welche Strukturen verhindern die gemeinsame Wertschöpfung unter Nutzung digitaler Möglichkeiten?
  • Wie kommunizieren und interagieren wir mit unseren Kunden, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und ihren veränderten Bedürfnisse (heute und in Zukunft) besser gerecht zu werden?

Auch beim Thema Webseite unterliegen viele dem Irrtum, dass es nur um die Abbildung des Bestehenden geht. Die sogenannte "digitale Visitenkarte" ist Ausdruck dieser Fehleinschätzung. Beschäftigt man sich intensiver mit der Digitalisierung und erkennt die daraus resultierenden Notwendigkeiten zur Transformation, so rückt der Fokus langsam aber sicher von der Effizienz (”Wie können wir Bestehendes optimieren?”) zur Effektivität (”Was bringt uns wirklich weiter?”).

Das bringt uns zu der Frage: Welches Potenzial Du liegen lässt, wenn Du deine Website weiterhin als “digitale Visitenkarte” betrachtest.

Wie wir Dich auf dem Weg vom Qualitätsdienstleister
zur einzigartigen Marke unterstützen können:
  1. Business & Brand Discovery: Wir schaffen Klarheit im Innen und im Außen. Aus einem geteilten Verständnis von Wertschöpfung und Dynamik erwachsen neue Möglichkeiten, um miteinander zu lernen und zu leisten.
  2. Business & Brand Strategy: Um die richtigen Menschen für die Marke zu gewinnen und die Zukunftsfähigkeit des Geschäfts zu sichern, sorgen wir für unverwechselbare Angebote, kundenzentrierte Wertschöpfung und effektive Vermarktung.
  3. Business & Brand Evolution: Auf Basis der radikal kundenzentrierten Strategie befördern wir nachhaltiges Wachstum durch die Entwicklung menschlicher Potenziale, digitaler Lösungen und dynamikrobuster Strukturen.

Wenn Du bereit bist, buche Dir einen Termin für ein kostenfreies Beratungsgespräch und finde heraus, welche Potenziale darauf warten, von dir erschlossen zu werden.

Peter Busse

Hallo, mein Name ist Peter Busse und ich begleite Unternehmen auf dem Weg vom professionellen Dienstleister zur einzigartigen Marke. Auf Basis identitätsgestützter und kundenzentrierter Strategien fördern wir die Lern- und Leistungsfähigkeit inhabergeführter Unternehmen. Wir erzeugen neue Freiheits- und Wirkungsgrade bei der Wertschöpfung und sorgen dafür, dass Dienstleistungsunternehmen für das gesehen und erinnert werden, was sie wirklich auszeichnet.

Seit ich denken kann, beschäftigt mich die Frage was exzellente Dienstleistung bedeutet. Seit etwa 5 Jahren bin ich als lernender Berater in strategischen und gestalterischen Kontexten unterwegs, um Antworten auf relevante Fragen zu finden. Dabei widme ich mich der übergreifenden Frage, wie eine gesunde Entwicklung von Mensch, Marke und Organisation wirksam befördert werden kann.

Ich bringe ein breites Verständnis verschiedener Themenfelder mit, um mit Empathie und Weitsicht Ergebnisse für unsere Kunden zu erzielen. Erst die Kombination aus Wissensbreite und Wissenstiefe erlaubt es uns, komplexe Zusammenhänge zu durchdringen, um strategisch und gestalterisch wirksame Entscheidungen mit und für unsere Mitarbeiter, Kunden und Partner zu treffen.

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